Lästige Biester - parasitäre Hauterkrankungen beim Pferd

 

Die Haut als größtes Organ spiegelt den Gesundheitszustand des Pferdes wieder. Kommt es zu Hautveränderungen können Parasiten, die sich im Fell oder der Haut eingenistet haben, sogenannte Ektoparasiten, eine Ursache sein.

Zu den Ektoparasiten, welche die Haut der Pferde befallen können, gehören beispielsweise Haarlinge. Der Pferdehaarling hat eine Länge von ungefähr 1,4 – 1,8 mm und ist bei genauem Hinsehen sogar mit bloßem Auge zu erkennen. Häufig kann man auch die ca. 0,8 – 1,2 mm großen, birnenförmigen, weißlichen Eier, welche an den Pferdehaaren kleben, erkennen. Haarlingsbefall tritt vor allem im Herbst und Winter auf, wenn die Pferde aufgestallt sind. Der Haarling verursacht durch seine Bewegungs- und Beißfreudigkeit Juckreiz, Unruhe und haarlose Stellen beim Pferd.

Seltener als Haarlinge werden Pferde von Läusen befallen. Ein massiver Läusebefall kann zu Blutarmut (Anämie) führen. Meist beschränken sich die Symptome jedoch auf Juckreiz, allgemeine Unruhe, Haarausfall und Blutkrusten an den betroffenen Hautstellen. Je nach Art der Läuse haben diese eine Größe zwischen 2,0 und 3,8 mm.

Durch Räudemilben verursachte Hautveränderungen werden als Räude bezeichnet.
Pferde können von drei Räudemilbenarten befallen werden:
  • Grasmilben (Sarcoptes equi) verursachen die sogenannte Sarkoptesräude, welche meist an Kopf und Widerrist beginnt und dann nachfolgend auf die Hals-, Schulterregion und Sattellage übergehen kann. Auffällig sind Hautveränderungen in Form von Knötchen, Bläschen, Krusten und Borken, welche von Juckreiz, Haarausfall und Faltenbildung begleitet werden können.
  • Die Psoroptesräude wird durch die Saugmilbe (Psoroptes equi) hervorgerufen. Typische Körperstellen für den Befall mit der Saugmilbe sind der Kehlgang, Hinterschenkelinnenflächen, Mähnen- und Schweifansatz. Auch hier kann es wieder zu Hautveränderungen wie Knötchen, Krusten, Borken, Hautverdickung, Haarausfall und Juckreiz kommen.
  • Die schuppenfressende Milbe, auch als Chorioptes equi bezeichnet, verursacht die sogenannte Chorioptesräude bzw. Fußräude. Diese Milbe sitzt hauptsächlich auf der Haut im Bereich der Fesselbeuge. Häufig sind Pferderassen mit einem langen Kötenbehang betroffen. Die Fußräude kann zu Mauke und damit zur Krusten- und Schorfbildung führen. Nach Verlust der oberen Hautschichten, beginnen die betroffenen Stellen meist zu nässen. Typisch für diese Form der Räude ist auch starker Juckreiz, welcher meistens nachts auftritt.
Seltener werden Pferde von Haarbalgmilben (Demodikose) befallen. Die Weibchen der Haarbalgmilbe dringen in die Haut ein, um ihre Eier im Bereich der Haarfollikel oder der Talgdrüsen der Augenlider abzusetzen. Der Befall von Haarbalgmilben führt zur Bildung von Knötchen und haarlosen Stellen. Betroffen sind vor allem der Kopfbereich, Schulter- und Sattelgegend sowie der Brustbereich.

 
Welche Pferde sind betroffen?
Gerade ältere und kranke Pferde mit einem schwachen Immunsystem, aber auch Pferde, die unter Stress leiden oder nicht ausreichend mit den nötigen Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt sind, sind anfällig für diese Plagegeister.


Wie kann man richtig vorbeugen?
Die regelmäßige Pflege des Pferdes sowie eine ordnungsgemäße Stallhygiene sind essenziell. Daher sollte jedes Pferd sein eigenes Putzzeug besitzen, damit mögliche Parasiten nicht übertragen werden können.
 
Grundsätzlich ist es immer wichtig bei jeglichen Hautveränderungen Ihren Tierarzt zu Rate zu ziehen. Dieser kann durch eine klinische Untersuchung und manchmal auch mit Hilfe einer Haarprobe oder einer Probe der erkrankten Haut (Hautgeschabsel) die richtige Diagnose stellen und die dafür passenden therapeutischen Maßnahmen verordnen.

Futterempfehlungen:
Spezielle Kräuter können  bei der Vorbeugung und Genesung unterstützen. So stärken Sie z.B. mit Bergsiegel Hagebuttenpulver, dank des hohen Vitamingehaltes, das Immunsystem Ihres Pferdes.
Bergsiegel Schwarzkümmelsamen werden für eine schnellere Wundheilung, zur Stärkung der Abwehrkräfte sowie unterstützend bei Hautproblemen und Ekzemen eingesetzt.
 
Da Leber und Nieren die wichtige Funktion der Entgiftung des Körpers innehaben, kann bei einem Befall mit Parasiten der Stoffwechsel des Pferdes mit einer Leber- und Nierenentgiftung unterstützt werden. Hierzu eignen sich die bewährten Kräutermischungen Bergsiegel Kräuter für die Leber und Bergsiegel Kräuter für die Nieren.

Eine unzureichende Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen kann das Immunsystem schwächen und dadurch auch die Anfälligkeit für Hautparasiten verstärken. Mit Naturmineral, Seniormineral für ältere Pferde oder Weidemineral-Cobs speziell für die Weidezeit ist Ihr Pferd rundum mit allen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen versorgt. Ist die Wundheilung verzögert, kann hierfür ein Zinkmangel ursächlich sein. Mit Zink Pur kann ein solcher Zinkmangel gezielt ausgeglichen werden. 

Das vitalstoffreiche AlpenGrün Mash fördert die Verdauung Ihres Pferdes und sorgt zudem auch für eine gesunde Haut und schönes Fell.
Als natürlich, gesundes Ergänzungsfutter ist AlpenGrün Müsli auch für empfindliche Pferde bestens geeignet.
 

 Dr. med. vet. Katharina Boes
Juni 2015  ©AGROBS GmbH



Quellen*:

  • Dietz O., Huskamp B.: Handbuch Pferdekrankheiten. Enke Verlag Stuttgart, 2006

 
(* Die Quellenangaben beziehen sich auf den fachlichen Inhalt des Textes und nicht auf die Produktempfehlungen)