Wissenswertes über die Ernährung von Chinchillas und Degus

 
Wie Meerschweinchen und Kaninchen gehören auch Degus und Chinchillas zu den herbivoren Dickdarmverdauern.

Chinchillas leben im Familienverband in den Höhenlagen der Anden in Südamerika. Deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht stellen für sie kein Problem dar. Da ihr Fell jedoch nicht wasserabweisend ist, vertragen sie keine hohe Luftfeuchtigkeit oder gar Nässe. Wilde Chinchillas verwenden viel Zeit für die Aufnahme von Gräsern, Blättern, Wurzeln, Samen und Rinden. Chinchillas sind dämmerungs- und nachtaktiv und daher entsprechend ihrem Tag-Nacht-Rhythmus während der Abendzeit gefüttert werden.


Lange Zeit wurden domestizierte Chinchillas ausschließlich aufgrund ihres begehrten Pelzes gezüchtet. Um innerhalb kurzer Zeit den gewünschten dicken Pelz zu entwickeln, bekommen diese Chinchillas viel energie- und proteinreiches Futter. Diese Ernährung zielt jedoch nicht auf eine lange Lebenserhaltung ab. Ein weiterer Nachteil solch einer Fütterung ist auch darin zu sehen, dass die Tiere nur wenig Zeit zur Futteraufnahme benötigen (ganz im Gegensatz zu den frei lebenden Chinchillas), da das energiereiche Futter zu einer schnellen Sättigung führt. Maßgebend für die richtige Ernährung der Chinchillas ist ihre Lebensweise in freier Wildbahn. In der Heimat wild lebender Chinchillas herrscht die meiste Zeit ein trockenes Klima mit folglich sehr magerer Vegetation. Daher sind die Tiere auf karge und rohfaserreiche Kost eingestellt. Sie vertragen keine gehaltvollen Futtermittel. Schwerpunkt ihrer Ernährung sind die meiste Zeit des Jahres trockene Gräser, Blätter und Kräuter.

Degus sind Nagetiere, welche ursprünglich in Chile beheimatet sind. Wilde Degus leben in unterirdischen Höhlen, in die sie sich nachts zurückziehen. Während ihrer Aktivitätsphase sind sie äußerst lauf- und nagefreudig. Auch der Degu ernährt sich von Natur aus sehr karg. Das Verdauungssystem hat sich darauf eingestellt und zieht aus Gräsern, Kräutern, Laub und Rinden ausreichend Lebenskräfte. Eine magere Ernährung ist für den Degu als Haustier wesentlich, da Degus sehr anfällig für Diabetes sind und bei falscher Fütterung zudem zu Verdauungsproblemen und Verfettung neigen.
 
Grundlage der Heimtierernährung von Degus und Chinchillas sollte deshalb bestes Raufutter wie Wiesenheu, Kräuterlinge und Sensitiv sein, welches den Tieren stets zur Verfügung stehen muss. Es sorgt für den nötigen Zahnabrieb, liefert lebenswichtige Rohfaser und verbessert die Verdauung. Falls die Tiere wenig oder kein Heu fressen, kein einwandfreies Heu zur Verfügung steht oder eine Allergie vorliegt, kann das Heu durch AGROBS Grundfutter ersetzt oder ergänzt werden. Tiere, die nur wenig Heu fressen, nehmen die Trockengrünprodukte wie Kräuterlinge oder Sensitiv gerne an. Sie sorgen überdies für zusätzliche Beschäftigung, weil das Tier sie gut umhertragen und benagen kann.


Als Ergänzung zu Heu bietet der Fachhandel vor allem pelletiertes Mischfutter an. Hier sollte Wert darauf gelegt werden, dass das Futter auch tatsächlich für Chinchillas oder Degus produziert wurde. Reichhaltige Mischungen, die viel Getreide, Nüsse oder Obst enthalten sind für Chinchillas und Degus nicht zu empfehlen. Um eine ausreichende Heuaufnahme zu gewährleisten, darf außerdem keine zu große Menge an Pellets gefüttert werden. Auch die meisten Pellets, wie sie für Chinchillas oft angeboten werden, sind ins besonders für die diabetesanfälligen Degus aufgrund des Melasseanteils abzulehnen. Bestandteile wie getrocknete Gräser, Kräuter, Blüten und ein wenig getrocknetes Gemüse sind für sie geeigneter. Frisches Futter stellt für den Degu eine wahre Freude dar. Gemüse und Kräuter bieten sich hier an. Karotte, Löwenzahl, Gras und Petersilie sind nur einige Beispiele. Auf die Zugabe von süßem Obst sollte, aufgrund der Anfälligkeit für Diabetes, verzichtet werden. Gleiches gilt auch für Körnermischfutter, Milch- und Molkereierzeugnisse, usw..

Neben Pellets werden auch andere Mischfutter angeboten, die jedoch meist viele Leckereien (z.B. Rosinen und Nüsse) enthalten. Das Tier nimmt die Bestandteile sehr gerne an; in größeren Mengen sind diese Leckereien jedoch eher ungesund für das Tier. Auch hohe Anteile von Getreide entsprechen nicht der kargen Ernährung, die das Chinchilla und der Degu benötigen. Eine Alternative zum typischen, meist getreidelastigen Trockenfutter sind schonend getrocknete Gräser, Blüten und Kräuter. Diese kommen der natürlichen Ernährung der Tiere sehr nahe und stellen zugleich eine willkommene Abwechslung dar. Solch eine leckere, vitalstoffreiche und zugleich zuckerarme Mischung ist im Naturmix und Blütenmix enthalten. Der Blütenmix kann als Allein- oder Ergänzungsfutter angeboten werden und bringt auf natürliche und gesunde Weise durch die Mischung von Blüten, Gräsern und Kräutern Abwechslung in den Speiseplan. Für den Naturmix wurden nur Bestandteile verwendet, die der natürlichen Nahrungsgrundlage von Degus und Chinchillas entsprechen und bietet daher eine artgerechte Ergänzung zum Grundfutter oder Heu.


Wichtig für Chinchillas und Degus ist auch ausreichend Nagermaterial. Die Zähne der Tiere wachsen ständig nach und müssen durch regelmäßiges Nagen und ausreichendes Kauen abgenutzt werden. Geeignetes Material (z. B. Zweige) kann in der Natur gesammelt bzw. im Fachhandel erworben werden.  Außerdem vermeidet man so eher, dass Dinge angeknabbert werden, die nicht dafür bestimmt werden.

Als gesunde Leckerei für zwischendurch können Sie Ihrem Liebling Rosenblütenblätter und Ringelblumenblüten anbieten.